Krise am Immobilienmarkt erwischt nächstes Unternehmen
Vier Tochtergesellschaften der Demire Deutsche Mittelstand Real Estate droht die Insolvenz.
Ein Millionenkredit wurde am Montag fällig und bis jetzt noch nicht verlängert.
Konkret geht es um 82 Millionen Euro, die die DZ Hyp AG noch nicht zurückzahlen konnte. Demire selbst soll bisher nicht bedroht sein und gibt sich nach konstruktiven Gesprächen mit dem Kreditgeber optimistisch.
Dort geht man davon aus, innerhalb der Drei-Wochen-Frist eine Lösung finden zu können, nach der die Tochterfirmen spätestens zum Insolvenzrichter gehen müssen.
Bei der Muttergesellschaft selbst wird im Oktober ein Kredit über 499 Millionen Euro fällig. Hierfür setze die Gesellschaft in Einigung mit den Gläubigern auf eine Restrukturierung, so ein Sprecher.
Transaktionsvolumen bei Wohninvestments steigt
Das Transaktionsvolumen für Wohnimmobilien in Deutschland ist im zweiten Quartal auf den höchsten Wert seit Anfang 2023 geklettert. Verglichen mit dem Zehn-Jahresschnitt ist das Ergebnis jedoch ernüchternd.
Denn mit 1,8 Milliarden Euro liegt das Quartalsvolumen für Transaktionen immer noch deutlich unter dem Schnitt von 3,5 Milliarden Euro.
Auch das Halbjahresvolumen liegt rund 60 Prozent unter dem Schnitt der letzten 10 Jahre. Wir sehen jedoch eine positive Entwicklung bei der Anzahl der gehandelten Wohnungen.
Im zweiten Quartal wurden über 10.000 gehandelt, was dem höchsten Wert seit Anfang 2022 entspricht. Der Markt sei in der Preisgestaltung nach wie vor ein ausgeprägter Käufermarkt.
Angesichts der eher verhaltenen Zinswende erwarten wir momentan nicht, dass die Ankaufsfaktoren in naher Zukunft anziehen.
Darum bricht der Absatz von Wärmepumpen ein
Der Absatz von Wärmepumpen ist 2024 verglichen mit dem Vorjahr um 52 Prozent eingebrochen. Viele Hersteller haben bereits Kurzarbeit angemeldet. Doch was sind die Gründe?
Zum einen ist der Verkauf von Wärmepumpen stark an den Neubau gekoppelt. Da sich dieser aber in der Krise befindet, werden deutlich weniger Wärmepumpen verbaut.
Denn immerhin 76,3 Prozent aller Neubauten wurden im vergangenen Jahr mit Wärmepumpen ausgestattet. Ein weiterer Grund ist, dass viele Förderprogramme weggefallen sind oder ein zu geringes Volumen haben.
Viele Menschen schieben daher die Sanierung auf, in der Hoffnung in Zukunft mehr Förderung zu erhalten.
Daneben habe auch die Politik großen Anteil am Einbruch der Wärmepumpen: „Eine Technologie, die nachweislich effizienter ist und Vorteile hat, wurde kaputt geredet“, sagt Heizungsbauer Max Viessmann.
Immer mehr Unternehmen betroffen: Insolvenzwelle trifft Immobilienbranche
Immer mehr Unternehmen in der Bau- und Immobilienbranche gehen aufgrund des Auftragseinbruchs pleite. Der Trend ist besorgniserregend.
Im 1. Halbjahr 2024 verzeichnete die Unternehmensberatung Falkensteg 15 Insolvenzen im Bereich Projektentwicklung/Bauträger/Bau bei Betrieben mit mehr als 10 Millionen Euro Jahresumsatz.
Im 2. Halbjahr 2023 waren es 16. Im Vergleich dazu gab es 2022 insgesamt 18 Pleiten in diesem Segment, 2023 waren es 19.
Auch in den Teilbranchen Grundstücks- und Wohnungswesen, Ausbauwesen, Makler und Gebäudedienstleister stieg die Zahl der Insolvenzen von 9 im Jahr 2022 auf 14 in 2023 und 16 im 1. Halbjahr 2024.
Insgesamt stiegen die Insolvenzen im Immobiliensektor von 2023 auf 2024 stärker an als in der Gesamtwirtschaft.
Nach Leitzinssenkung: geringere Zinsen für Sparer, aber nicht für Kreditnehmer
Nachdem die Europäische Zentralbank den Leitzins gesenkt hat, haben die Banken die niedrigeren Zinsen schnell an Sparer weitergereicht. Kreditnehmer bekommen davon hingegen nichts mit.
Sparer erhalten bei Banken weniger Zinsen für Tagesgeld als noch vor wenigen Wochen, während die Zinsen für Immobilien- und Ratenkredite stabil geblieben sind.
Das zeigt eine Analyse von Verivox. Überregionale Banken zahlen im Juli im Schnitt 1,69 Prozent Tagesgeldzinsen, im Juni waren es 1,72 Prozent.
Die EZB hatte im Juni erstmals seit der Inflationswelle die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt, woraufhin mindestens 64 Kreditinstitute die Tagesgeldzinsen senkten.
Für Baufinanzierungen blieben die Zinsen seit Juni nahezu unverändert, mit 3,71 Prozent für 10-jährige und 3,85 Prozent für 15-jährige Zinsbindungen.
Laut Verivox werden sie auch weiterhin stabil bleiben, da sie eher an die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen als an die EZB-Zinsentscheidungen gekoppelt sind.
Reform der Grundsteuer wird zum Debakel
Immobilieneigentümer sind über Steuerbescheide entsetzt, Steuerberater verzweifeln an Behördenwillkür und Finanzämter sind heillos überlastet.
Die Grundsteuerreform, die ab 2025 in der Praxis Anwendung findet, ist bereits jetzt im Chaos versunken. Das ganze Ausmaß des Debakels wird in diesen Tagen deutlich, da die Ämter die finalen Grundsteuerbescheide verschicken.
Hinterhofgärten werden plötzlich als städtische Baulücke eingestuft, Obstwiesen zu erschlossenem Bauland erklärt oder für leerstehende Ruinen die Mieteinnahmen eines Neubaus angesetzt.
Mit teils irrwitzigen Steigerungen der geforderten Steuern von bis zu 1600 Prozent mehr. Etliche Grundsatzklagen liegen bereits beim Bundesfinanzhof.
Viele Experten fordern daher auch, die vergurkte Reform zurückzunehmen.
Schockierender Sanierungsbedarf: Die Energiebilanz deutscher Immobilien
Eine Auswertung von immowelt zeigt, dass viele Immobilien in Deutschland einen erheblichen Sanierungsbedarf haben, insbesondere im Hinblick auf ihre Energieeffizienz.
Besonders in strukturschwachen Regionen wie dem rheinland-pfälzischen Landkreis Vulkaneifel und dem Landkreis Kronach in Bayern sind 76,1 Prozent der Gebäude energetisch ineffizient und gehören zu den Klassen F, G und H.
In Städten wie Berlin gibt es zwar auch hochgradig energieeffiziente Immobilien (Effizienzklasse A+), diese sind jedoch selten und teuer. Eine hohe Energieeffizienz kann den Immobilienpreis um bis zu 25 Prozent steigern.
Der Gebäudesektor trägt erheblich zum Energieverbrauch und den CO₂-Emissionen in Deutschland bei. Die hohen Kosten und der zwischenzeitliche Stopp mehrerer Förderprogramme haben jedoch viele Immobilienbesitzer von einer energetischen Sanierung abgeschreckt.