Marktüberblick: Baukredite bleiben vorerst teuer, neue Wege in der Baufinanzierung, über 550.000 Wohnungen fehlen, Wahlprogramme gehen an der Realität vorbei!

Die wichtigsten News vom Immobilienmarkt aus dem Monat Februar für Sie gebündelt zusammengefasst!

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Deutshland-Karte mit Lupe

Nach Zinssenkung: Baukredite bleiben vorerst teuer

Trotz der Leitzinssenkung der EZB auf 2,75 Prozent dürften Baukredite nicht viel günstiger werden. Die Hypothekenzinsen orientieren sich eher an den Renditen von Bundesanleihen, die aktuell stagnieren oder wieder steigen könnten.
Experten rechnen daher nur mit geringfügigen Zinssenkungen bis zum Sommer. Danach könnte es sogar teurer werden, da die Notenbanken ihre Zinssenkungen voraussichtlich beenden und wirtschaftliche Unsicherheiten aus den USA nach Europa überschwappen. 
Derzeit liegen die günstigsten Bauzinsen bei rund 3,16 Prozent, mit einer Spanne zwischen 2,95 und 4,72 Prozent. 
Für Hauskäufer bedeutet das: Viel Spielraum nach unten gibt es nicht, während die Immobilienpreise wieder steigen.


BaFin-Chef warnt Banken: Klimarisiken bedrohen Kreditportfolios

BaFin-Präsident Mark Branson fordert Banken auf, Klimarisiken stärker in ihre Risikomodelle zu integrieren. 
Besonders physische Risiken wie Naturkatastrophen könnten in Zukunft zu mehr faulen Krediten führen. Banken müssen diese Gefahren künftig konsequenter einpreisen. 
Die Finanzaufsicht räumt ein, diese Risiken bisher unterschätzt zu haben und will 2025 einen Schwerpunkt darauf legen. In den USA haben bereits erste Banken Klimaallianzen verlassen – ein Trend, den Branson für problematisch hält. 
Besonders Immobilienkredite könnten durch steigende Risiken schwerer finanzierbar werden. Die BaFin plant daher tiefere Analysen und wird erste Ergebnisse auf einer Konferenz im Mai vorstellen.


Bausparen ade: neue Wege zur Baufinanzierung

Der Bausparvertrag verliert an Attraktivität, da Zinsen niedrig und Gebühren hoch sind. Alternativen wie Annuitätendarlehen, Forward-Darlehen oder staatliche Förderkredite bieten mehr Flexibilität. 
Doch auch hier gibt es Risiken, die Bauherren kennen sollten.
Annuitätendarlehen ermöglichen eine sofortige Finanzierung mit festen Raten, während Forward-Darlehen zukünftige Zinssätze sichern. 
Endfällige Darlehen kombinieren Kredite mit Sparverträgen, bergen aber höhere Risiken. Förderprogramme wie KfW-Kredite unterstützen energieeffizientes Bauen, während Mietkauf für Käufer mit wenig Eigenkapital infrage kommt. 
Wer Rendite sucht, kann mit ETF-Sparplänen Kapital für eine Immobilie aufbauen – allerdings ohne staatliche Förderung oder garantierte Planungssicherheit.
 

550.000 Wohnungen fehlen: Warum der soziale Wohnungsbau stockt

Deutschland leidet unter einem akuten Wohnungsmangel – vor allem mangelt es an bezahlbarem Wohnraum. Eine neue Studie zeigt: 
Bundesweit fehlen bereits 550.000 Wohnungen, und der Bedarf steigt weiter. Doch die Politik bleibt vage. 
Trotz ehrgeiziger Bauziele konnte die Bundesregierung ihre Vorgaben nicht annähernd erfüllen. 
Hohe Baupreise und fehlende Fördermittel bremsen den sozialen Wohnungsbau aus. Eine Senkung der Baukosten soll helfen, den sozialen Sprengstoff zu entschärfen.
 

Große Worte, leere Kassen: Die Wahlprogramme gehen an der Realität vorbei

Das Ifo-Institut kritisiert die Wahlprogramme der Parteien zur Bundestagswahl als wirtschaftlich unausgereift, insbesondere in der Wohnungspolitik. 
Bei den Versprechen von Steuersenkungen und für mehr Wohnungsbau fehlen tragfähige Konzepte zur Gegenfinanzierung.
Die Eigenfinanzierungsquote der vorgeschlagenen Maßnahmen liege laut Ifo nur bei 10 Prozent, wodurch massive Haushaltslöcher drohen. 
Vor allem CDU/CSU und FDP sprechen von niedrigeren Steuern, SPD und Grüne setzen auf eine eher ausgeglichene Finanzpolitik, vermeiden aber grundlegende Reformen. 
AfD und BSW versprechen noch weitreichendere Steuervorteile, ohne eine nachhaltige Finanzierung zu präsentieren. 
Das Ifo-Institut warnt, dass die meisten Programme zwar neue Anreize für den Wohnungsbau schaffen wollen, jedoch nicht erklären, wie sie diese langfristig finanzieren. 
Eine reine Forderung nach günstigem Wohnraum ohne klare Investitionspläne sei nicht zielführend.


Baukrise wird zur Bedrohung für deutsche Wirtschaft

Die Situation auf den großstädtischen Wohnungsmärkten wird immer prekärer. Inzwischen bedroht der Wohnungsmangel auch die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland.
Laut Moritz Schularick, Präsident des Kiel Institut für Weltwirtschaft, könnten viele junge Familien wegen des Wohnungsmangels nicht in Städte mit gut bezahlten Jobs ziehen. 
Die daraus folgenden Wachstumskosten lägen zwar unterhalb eines halben Prozentpunkts pro Jahr, angesichts der ohnehin schwachen Konjunkturentwicklung in Deutschland sei dies jedoch erheblich. 
Im Interview mit der Immobilien Zeitung kritisierte der Chef des Weltwirtschaftsinstituts, dass der Wohnungsbau im Wahlkampf nur eine untergeordnete Rolle gespielt habe.
 

Streicht die Union mit dem Heizungsgesetz auch die Förderungen?

Die Union will das umstrittene Heizungsgesetz wieder abschaffen, doch wie geht es mit den damit verbundenen Förderungen für einen Heizungstausch weiter?
Die sind einer Sprecherin des zuständigen Ministeriums zufolge unabhängig von dem Wahlergebnis im Rahmen einer vorläufigen Haushaltsführung zunächst sicher. 
Denn auch ohne verabschiedeten Bundeshaushalt würden bestehende Verpflichtungen erfüllt, sodass Förderzusagen weiterhin gelten. 
Da mit einer Verabschiedung des neuen Haushalts frühestens Mitte des Jahres gerechnet wird, dürfte die Förderung zum Heizungstausch auch mindestens bis Mitte 2025 bestehen bleiben. 
Wie es danach weitergeht hängt von den Entscheidungen der neuen Regierung ab.
 

Kaum Neubau-Kredite vermittelt

Der Neubau in Deutschland steckt in einer tiefen Krise. Das belegen jetzt auch aktuelle Zahlen von Interhyp.
Nach dem Einbruch des Immobilienmarkts 2023 verzeichnen Kreditvermittler wieder eine steigende Nachfrage – doch fast niemand finanziert Neubauten. 
Laut Interhyp entfielen 2024 nur 12 Prozent der abgeschlossenen Finanzierungen auf neue Bauprojekte. Die Mehrheit erwarb gebrauchte Immobilien, was vor allem an den weiterhin hohen Baukosten liegt.
Dank gesunkener Zinsen für Immobilienkredite – derzeit im Schnitt bei 3,4 Prozent statt 4,2 Prozent im Vorjahr – steigt das Interesse am Immobilienkauf aber insgesamt wieder.