Marktüberblick: Energiepreise steigen weiter, US-Zölle + gestiegen Bauzinsen - die Auswirkungen, Benko bleibt in U-Haft, Ausbau von Solarenergie wächst rasant!

Die wichtigsten News vom Immobilienmarkt aus dem Monat April für Sie gebündelt zusammengefasst!

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Deutshland-Karte mit Lupe

Energiepreise steigen weiter

Die Energiepreise für private Haushalte haben erneut zugelegt. Verantwortlich sind vor allem gestiegene Steuern und Umlagen.
Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) lag der durchschnittliche Gaspreis im zweiten Halbjahr 2024 bei 12,28 Cent pro Kilowattstunde. 
Das entspricht einem Anstieg von 3,5 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr. Vor allem steuerliche Belastungen haben für die jüngste Preissteigerung gesorgt. 
Insbesondere die ab April 2024 wieder geltende reguläre Umsatzsteuer sowie die ab Juli angehobene Gasspeicherumlage trugen maßgeblich zum Anstieg bei. 
Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2021, also vor dem russischen Angriff auf die Ukraine, liegt der aktuelle Gaspreis für Privathaushalte sogar fast 80 Prozent höher. 
Für Strom zahlten Verbraucher zuletzt durchschnittlich 41,2 Cent pro Kilowattstunde und damit 25 Prozent mehr als 2021. 
Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 fällt der Strompreisanstieg mit 0,4 Prozent allerdings nur noch gering aus.

 

US-Zölle und gestiegene Bauzinsen: Das sind die Auswirkungen auf den deutschen Immobilienmarkt

Die Turbulenzen durch die Zölle von US-Präsident Trump sowie die zuletzt wieder gestiegenen Bauzinsen haben Folgen für den deutschen Immobilienmarkt. Ein Institut korrigiert seine Preisprognose bereits nach unten.
So geht die Landesbank Baden-Württemberg für das Jahr 2025 nur noch von einem Preiszuwachs von 2 Prozent für Wohneigentum in Deutschland aus. 
Ihre bisherige Prognose von 4 Prozent hat die Bank auf das kommende Jahr verschoben. Grund seien die gestiegenen Bauzinsen. 
Auch der Verband der Pfandbriefbanken (VDP) erwartet, dass sich die Erholung auf dem deutschen Immobilienmarkt verlangsamen wird. 
Die Zölle von US-Präsident Trump und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Unsicherheiten könnten den deutschen Immobilienmarkt nach Einschätzung von VDP-Präsident Gero Bergmann ebenfalls negativ beeinflussen. 
Kurzfristig haben die Anleiherenditen durch die Zollankündigung allerdings etwas nachgegeben. 

 

Österreich: Immobilien-Magnat Benko bleibt in U-Haft

René Benko muss weiterhin in Untersuchungshaft bleiben. Ein Wiener Strafgericht lehnte einen Antrag von Benkos Anwalt ab. Dem Immobilieninvestor wird Wirtschaftsbetrug in Millionenhöhe vorgeworfen.
Benko wurde im Januar in seiner Heimatstadt Innsbruck festgenommen und sitzt seitdem in U-Haft in Wien. 
Eine Entlassung bis zur Erhebung der Anklage oder dem Beginn eines Prozesses wurde nun verwehrt. 
Benko steht unter anderem im Verdacht, über sein Firmennetzwerk der Signa Holding Geld von Anlegern und Investoren veruntreut zu haben. 
Auch in Deutschland war Benko an etlichen Immobilienprojekten beteiligt, unter anderem dem Elbtower oder der Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof.

 

Börseneinbruch könnte zu sinkenden Bauzinsen führen

Der Trubel an den Aktienmärkten lässt die Nachfrage nach Anleihen steigen. Dadurch könnten Baufinanzierungen wieder günstiger werden.
Angesichts des Absturzes an der Börse schichten viele Anleger ihr Geld derzeit in Anleihen um. Großer Beliebtheit erfreuen sich insbesondere zehnjährige Bundesanleihen. 
Durch die erhöhte Nachfrage steigen die Kurse der Anleihen und ihre Renditen sinken. 
Letztere bieten dabei einen zuverlässigen Anhaltspunkt für die Zinssätze von Pfandbriefen, über die klassische Baudarlehen mit einer Laufzeit von zehn Jahren refinanziert werden. 
Die sinkenden Renditen für Bundesanleihen könnten also dazu führen, dass auch die Bauzinsen nachgeben.

 

Ausbau der Solarenergie wächst rasant

Solarenergie erlebt einen globalen Boom und gilt mittlerweile als günstigste Stromquelle der Menschheitsgeschichte. 
Wenn das exponentielle Wachstum anhält, könnte Solarstrom schon in wenigen Jahren den gesamten Energiebedarf der Welt decken. 
Doch trotz aller Euphorie stehen Umwelt, Menschenrechte und Stromnetze vor großen Herausforderungen.
Laut aktuellen Prognosen könnte Solarenergie bis Mitte der 2030er Jahre bereits den globalen Strombedarf abdecken. 
Auch hierzulande steigt der Anteil am Energiemix. Sinkende Kosten und technologische Fortschritte treiben den Ausbau an – auch in Ländern wie Pakistan oder Chile, die lange Zeit Nachzügler waren. 
China ist weltweit führend bei der Produktion und Nutzung, während Deutschland nach einem Jahrzehnt der Stagnation wieder aufholt. 
Dennoch drohen Risiken: Preiskollaps durch Überangebot, schleppender Netzausbau, ungleiche globale Verteilung und Missstände bei Produktion und Rohstoffgewinnung. 
Damit das solare Zeitalter auch sozial und ökologisch nachhaltig wird, braucht es globale Investitionen in Speicher, Netzmodernisierung und faire Produktionsbedingungen.

 

So sichern EU-Länder ihre Häuser gegen Hochwasser – und was Deutschland daraus lernen kann

Naturkatastrophen wie Hochwasser können teure Schäden verursachen, für die häufig der Staat einspringt. In Deutschland ist deshalb eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden geplant. 
Drei EU-Länder zeigen, wie der Schutz für alle funktionieren kann – und bezahlbar bleibt.
In Spanien gibt es einen staatlichen Fonds, der Schäden abdeckt, wenn man eine normale Versicherung hat. In Frankreich zahlen alle Versicherten eine feste Abgabe, um sich gegen Naturgefahren zu schützen. 
Großbritannien hat einen Rückversicherungsfonds für ältere Häuser in Hochwassergebieten. In Deutschland wird noch darüber gestritten, ob eine Pflichtversicherung sinnvoll ist. 
Viele fordern mehr Eigenverantwortung und bessere Vorschriften für den Bau in gefährdeten Gebieten, um Schäden vorzubeugen.

 

Erneuerbare Energien retten nach Blackout die Stromversorgung

Nach dem großflächigen Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel waren Solar- und Windkraft entscheidend für die Wiederherstellung der Versorgung. 
Kohle- und Atomkraftwerke konnten kaum helfen. Der Neustart gelang deshalb nur in kleinen Schritten. Große Kraftwerke hätten zunächst selbst viel Energie gebraucht, um hochzufahren. 
Flexiblere Anlagen wie Solarfelder oder Gaskraftwerke konnten hingegen schnell wieder Strom liefern. 
Experten sehen darin einen wichtigen Vorteil dezentraler Energielösungen für die Netzstabilität in Krisen.