Wegen Klimawandel: Milliardeninvestitionen in Gebäude nötig
Der Klimawandel erfordert große Investitionen in den Gebäudebestand. Eine neue Studie beziffert den Anpassungsbedarf in Deutschland auf enorme Summen. Besonders Hitze treibt die Kosten in die Höhe.
Laut Prognos-Institut müssten bis zu 237 Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren investiert werden, wenn die globale Erwärmung vier Grad erreicht.
Bei moderateren zwei Grad wären es immer noch rund 137 Milliarden Euro. Hitze gilt als größter Kostentreiber und betrifft vor allem bestehende Gebäude, die 86 Prozent der nötigen Investitionen ausmachen.
Eigentümer von Einfamilienhäusern müssten je nach Szenario bis zu 56.000 Euro aufwenden, bei Gewerbeimmobilien sind es sogar bis zu 304.000 Euro.
Die Studie entstand im Auftrag des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe und des Bundesverbands Deutscher Baustoff-Fachhandel.
Wohninvestmentmarkt schwächelt im 2. Quartal
Nach einem starken Jahresauftakt ist der Schwung am Wohninvestmentmarkt abgeflaut. Trotzdem bleibt der deutsche Wohnungsmarkt für Investoren interessant.
Im ersten Halbjahr 2025 lag das Transaktionsvolumen für Wohnimmobilien mit über 20 Einheiten bei 3,6 Mrd. Euro und damit knapp über dem Vorjahreswert.
Ein Großteil davon entfiel jedoch auf das 1. Quartal, während im 2. Quartal nur rund 1,2 Milliarden Euro umgesetzt wurden. Laut einer Analyse unseres Hauses (WARELOG) bremste vor allem der Rückgang großer Deals über 100 Millionen Euro die Entwicklung.
Trotz geopolitischer Unsicherheiten und schwankender Zinsen bleibt der deutsche Markt wegen seiner Transparenz und Liquidität attraktiv für Investoren.
Steigende Angebotsmieten von 4,7 Prozent im Bestand im ersten Halbjahr 2025 sprechen zudem für wachsende Kapitalwerte. Mittelfristig könnte das wieder mehr nationales und internationales Kapital anziehen.
KfW-55-Förderung soll zurückkommen – Branche fordert schnelle Umsetzung
Viele genehmigte Wohnungsbauprojekte liegen auf Eis. Der Stopp der KfW-55-Förderung hat Investitionen gebremst. Die Branche drängt auf eine schnelle politische Lösung.
Laut dem Bundesverband freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen könnten Tausende Projekte rasch gebaut werden, wenn die Förderung für den EH55-Standard wieder aktiviert wird.
Im Koalitionsvertrag ist eine zeitlich befristete Rückkehr der Förderung vorgesehen, bislang aber nicht umgesetzt.
Die Immobilienbranche fordert zudem klare Regeln: Die Förderung soll an das Bauvorhaben gebunden sein, damit Eigentümerwechsel nicht zum Verlust führen.
Auch eine Verlängerung der Umsetzungsfristen auf sechs Jahre wird verlangt, um Planungssicherheit zu geben. CDU/CSU-Vertreter kündigten an, die Förderung zusammen mit anderen Maßnahmen wie dem Bauturbo voranzubringen.
Die Branche sieht darin einfache und notwendige Schritte, um den Bauüberhang zu aktivieren und neuen Wohnraum zu schaffen.
Mietminderung wegen Hitze in der Wohnung?
Die aktuelle Hitzewelle treibt die Temperaturen in vielen Wohnungen nach oben. Doch nicht jede sommerliche Wärme gilt als Mietmangel.
Mieter können nur unter bestimmten Bedingungen Ansprüche geltend machen.
Vermieter müssen laut Deutschem Mieterbund für einen technisch angemessenen sommerlichen Wärmeschutz sorgen, haben aber Spielraum bei der Umsetzung.
Ein Mietmangel liegt erst vor, wenn die Wohnung dauerhaft unerträglich heiß wird – wie in einem Fall, in dem das Hamburger Amtsgericht eine Mietminderung bei über 30 Grad am Tag und über 25 Grad in der Nacht anerkannte.
Extremfälle wie Dachwohnungen mit über 40 Grad können sogar fristlose Kündigungen und Schadenersatzansprüche rechtfertigen.
Das zeigen Urteile, etwa durch den Berliner Verfassungsgerichtshofs, der einer Mieterin solche Rechte zusprach. Mieter sollten Wärmeschutzmaßnahmen immer mit dem Vermieter abstimmen, vor allem wenn sie das Erscheinungsbild des Hauses verändern.
Rekord bei faulen Krediten – Gefahr für Immobilienfinanzierungen?
Bei deutschen Banken gibt es so viele faule Kredite wie sonst nirgends in Europa. Vor allem Insolvenzen und Probleme bei Gewerbeimmobilien sind schuld. Noch ist keine Krise da – aber die Risiken steigen.
Laut einer Analyse von Bearingpoint wuchs die Zahl sogenannter notleidender Kredite (NPL) in Deutschland 2024 um fast 25 Prozent – im EU-Schnitt waren es nur 1,1 Prozent.
Grund ist vor allem die Zunahme an Unternehmenspleiten und sinkende Werte im Gewerbeimmobilienmarkt. Das Volumen dieser Kredite liegt in Deutschland nun bei 40 Milliarden Euro.
Trotzdem sehen Experten aktuell keine akute Gefahr für das Bankensystem – unter anderem wegen besserer Überwachung und höherer Rücklagen.
Problematisch könnte aber der wachsende Schattenbankensektor werden, der eng mit klassischen Banken vernetzt ist.
Viele Kredite laufen aus – drohen jetzt Insolvenzen bei Büro- und Gewerbeimmobilien?
Viele Kredite für Immobilien laufen bald aus. Neue Kredite sind aber schwer zu bekommen – wegen hoher Zinsen und gesunkener Immobilienwerte.
Das könnte für viele Besitzer zum Problem werden. Experten erwarten, dass besonders Bürohäuser und Hotels in schlechter Lage betroffen sind – vor allem dann, wenn sie viele Schulden haben.
Investoren müssen oft viel Eigenkapital nachschießen, wenn sie ihre Immobilien weiter finanzieren wollen. Das ist oft nicht möglich. Die Folge: mehr Insolvenzen und Notverkäufe.
Auch die Banken geraten unter Druck, weil viele Kredite ausfallen könnten. Deshalb setzen sie jetzt häufiger auf externe Berater oder alternative Geldgeber wie Kreditfonds.
Doch auch diese Lösungen sind teuer und helfen nicht in jedem Fall. Die Branche steht vor einer großen Herausforderung – und die Gefahr einer Pleitewelle wächst.
Goodbye USA – warum Fonds jetzt in Europa investieren
Hohe Zinsen, neue Zölle und Donald Trumps Politik machen US-Immobilien für deutsche Fondsmanager unattraktiv. Viele verkaufen – und investieren das Geld lieber in Europa.
Besonders gefragt: deutsche Immobilienaktien. Laut einer Umfrage der Ratingagentur Scope will aktuell kein Fondsmanager mehr in US-Immobilien investieren. Viele ziehen sogar Kapital aus den USA ab.
Gründe sind die unsichere Wirtschaftslage, hohe Leerstände in US-Büros und teure Finanzierung. Stattdessen profitieren europäische Märkte. Deutsche Immobilienaktien legten zuletzt fast 22 Prozent zu.
Auch Pensionsfonds aus Finnland und Dänemark kehren den USA den Rücken. Trump sorgt mit Zöllen und Sprunghaftigkeit für Unsicherheit. Die Inflation könnte steigen, weitere Zinserhöhungen sind möglich.
Deshalb verlagern viele Investoren ihr Kapital zurück nach Europa – dorthin, wo die Rahmenbedingungen stabiler sind.
Mehr Zwangsversteigerungen: Ein- und Zweifamilienhäuser besonders betroffen
Die Zahl der Zwangsversteigerungen ist gestiegen – besonders oft betroffen sind Ein- und Zweifamilienhäuser. In manchen Regionen gibt es deutlich mehr Termine als im Bundesdurchschnitt.
Das zeigt der Halbjahresbericht von Argetra. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2025 rund 7.240 Immobilien mit einem Gesamtwert von 2,23 Milliarden Euro versteigert – fast 5 Prozent mehr als im Vorjahr.
Knapp die Hälfte davon waren Ein- und Zweifamilienhäuser. Besonders viele Versteigerungen gab es in Berlin, NRW, Thüringen und Sachsen.
Die Verkehrswerte schwanken dabei stark: In Berlin lag der Durchschnitt bei 870.000 Euro, in Thüringen bei nur 93.000 Euro. Der Bericht weist auch darauf hin, dass die Risiken für Banken bei Wohnimmobilien zunehmen.
Für Investoren können Zwangsversteigerungen weiter eine Alternative zum klassischen Kauf sein – vor allem in Regionen mit sinkenden Preisen.
Kapitalanleger schwenken um: Mehrfamilienhäuser statt Eigentumswohnungen
Die Nachfrage nach Baufinanzierungen bleibt hoch. Kapitalanleger setzen verstärkt auf Mehrfamilienhäuser statt Eigentumswohnungen.
Grund dafür sind stabile Zinsen und bessere Erträge durch Mieteinnahmen – besonders bei größeren Objekten mit niedrigeren Quadratmeterpreisen.
Laut einer Analyse stieg das Finanzierungsvolumen im zweiten Quartal 2025 deutlich an.
Nur noch 62 Prozent der Kapitalanleger investierten allerdings in Eigentumswohnungen – im Quartal davor waren es 79 Prozent. Der Anteil der finanzierten Mehrfamilienhäuser wuchs dagegen von 6 auf über 16 Prozent.
Gleichzeitig wurden größere Flächen gekauft, der durchschnittliche Quadratmeterpreis sank. Für Eigennutzer blieben die Gesamtkosten stabil, bei etwas mehr Fläche.
Die Entwicklung deutet auf ein geändertes Investitionsverhalten hin, vor allem mit Blick auf langfristige Mieteinnahmen. Ob sich daraus ein dauerhafter Trend ergibt, bleibt aber offen.

