Marktüberblick: Baubranche immer mehr unter Druck, Leitzins unverändert, Verlängerung der Mietpreisbremse, Milliardenverlust bei Adler Group!

Die wichtigsten News vom Immobilienmarkt aus dem Monat April für Sie gebündelt zusammengefasst!

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Deutshland-Karte mit Lupe

Baubranche unter Druck: nächster Big Player insolvent

Die krisengeplagte Bau- und Immobilienbranche steht vor einer weiteren Erschütterung: Die Deutsche Invest Immobilien AG (D.i.i.) steht vor einer Großinsolvenz.
Der Vorstand begründet den Schritt mit der Zurückhaltung von Investoren und Käufern. Die Insolvenzanträge betreffen neben der Muttergesellschaft auch mehrere Tochtergesellschaften.
D.i.i. ist in der Verwaltung von Wohnungsbauprojekten tätig und beschäftigt 280 Mitarbeiter in Wiesbaden. Die Insolvenz ist Teil einer Serie von Pleiten in der Branche, hervorgerufen durch hohe Zinsen und gestiegene Baupreise.
Die Statistik zeigt einen deutlichen Rückgang von Neuaufträgen und Umsätzen im Bauhauptgewerbe, besonders im Wohnungsbau.
Trotz leicht verbesserter Stimmung im März bleiben die Aussichten düster. Die Bundesregierung hat Unterstützungsmaßnahmen angekündigt, doch die Umsetzung verzögert sich.
Mit einem Aufschwung ist erst bei einer möglichen Zinssenkung durch die EZB im Sommer zu rechnen, währenddessen die Pleitewelle in der Bauindustrie zunimmt.
 

Indexmieten: Ampel plant doch keine Deckelung

Indexmietverträge werden für immer mehr Mieter zur Kostenfalle. Doch anders als von Bundesbauministerin Klara Geywitz einst verlautet, plant die Ampel wohl keine Deckelung.
An einem Gesetzentwurf zur Begrenzung von Indexmieten werde derzeit nicht gearbeitet, teilte das Bundesjustizministeriums auf eine Anfrage der Linken im Bundestag mit.
Damit konnte sich Justizminister Marco Buschmann offenbar gegen SPD und Grüne durchsetzen. Beim Deutschen Mieterbund sorgt das für Empörung.
Während über ein Drittel aller Mieterhaushalte mit den Wohnkosten überlastet sei, ducke sich der für das Mietrecht zuständige Minister einfach weg, so der Präsident des Mieterbundes, Lukas Siebenkotten, gegenüber der Neue Osnabrücker Zeitung.
 

EZB lässt Leitzins unverändert – Zinswende angedeutet

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins im Euroraum zum fünften Mal in Folge unverändert gelassen. Eine Senkung dürfte allerdings nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.
In seiner gestrigen Sitzung entschied der EZB-Rat den Hauptrefinanzierungssatz bei 4,5 Prozent zu belassen, während der Einlagensatz bei 4,0 Prozent verharrt.
Gleichzeitig wurde aber eine bevorstehende erste Zinssenkung in Aussicht gestellt. Sollte die Zuversicht des EZB-Rats weiter steigen, dass die Inflation sich nachhaltig dem Zielwert annähert,
wäre eine Lockerung der aktuellen geldpolitischen Straffung angemessen, so die Währungshüter.
Mit 2,4 Prozent befindet sich die Inflation in der Euro-Zone inzwischen nahe an der EZB-Zielmarke von 2,0 Prozent. Viele Experten erwarten daher, dass die Zentralbank auf ihrer nächsten Sitzung im Juni eine erste Zinssenkung beschließt.
 

Verlängerung der Mietpreisbremse: Eigentümerverband kündigt Klage an

Der Eigentümerverband Haus & Grund will gegen die geplante Verlängerung der Mietpreisbremse vor dem Bundesverfassungsgericht klagen.
Mit der zweiten Verlängerung laufe die Ampel-Regierung sehenden Auges in den Verfassungsbruch, so Verbandspräsident Kai Warnecke gegenüber der Bild-Zeitung.
Das Bundesverfassungsgericht habe schon die erste Mietpreisbremse nur akzeptiert, weil sie auf fünf Jahre befristet war. Warnecke behauptet zudem, dass die Mietpreisbremse zu einer massiven Verschärfung der Wohnungsnot geführt habe.
Seit Einführung nehme die Zahl der fehlenden Wohnungen zu. Laut dem Verbandschef schade die Mietpreisbremse Mietern, die eine bezahlbare Wohnung suchen.
 

Niederländer kaufen deutschen Immobilienmarkt leer

Die Niederländer kaufen immer mehr Immobilien im deutschen Grenzgebiet. Nicht Spekulation und Renditestreben treibt die Holländer, sondern die pure Not:
Denn die Preise für Häuser in den Niederlanden sind extrem gestiegen. Deutsche Häuser in vielen Orten nahe der Grenze sind dagegen vergleichsweise günstig.
Denn die Niederländer haben ein noch krasseres Problem mit Wohnraumknappheit als die Deutschen: In dem kleinen Land mit knapp 18 Millionen Einwohnern fehlen rund 400.000 Wohnungen.
Die hohe Nachfrage nach deutschen Häusern hat aber auch einen Nachteil für die niederländischen Käufer:
Während die Preise in Gesamtdeutschland in den vergangenen 2 Jahren zurückgingen, blieben sie im Grenzgebiet stabil, trotz höherer Zinsen.
 

Immobilien: Bank rechnet mit weiteren Preisrückgängen

Die Commerzbank geht davon aus, dass die Kaufpreise von Immobilien noch eine gewisse Zeit sinken werden. Grund seien die großen Unterschiede bei den Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern.
Obwohl die Preise für Häuser und Wohnungen gesunken ist, sei die Zahl der Transaktionen weiterhin deutlich niedriger als vor dem Zinsanstieg.
Geringe Umsätze deuten laut Commerzbank auf weiteres Abwärtspotenzial hin. Grund: Viele Interessenten können sich den Immobilienkauf aktuell nicht mehr leisten, Verkäufer seien aber zu keinen spürbaren Preisnachlässen bereit.
Viele Verkäufer würden sich am Preisniveau orientieren, dass vor der Zinswende geherrscht hat. Vorausgesetzt die Bauzinsen gehen nicht wieder merklich nach oben, rechnet die Commerzbank aber gegen Ende dieses bzw.
Anfang nächsten Jahres mit stabilen Preisen. Ausnahme seien Neubauten, bei denen Käufer wegen hoher Baukosten keine Zugeständnisse machen können.
 

Erneuter Milliardenverlust: Adler Group in immer größerer Not

Der finanziell angeschlagene Immobilieninvestor Adler Group hat auch 2023 einen Verlust in Milliardenhöhe gemacht. Besonders die Abwertung von Immobilien macht dem Unternehmen zu schaffen.
Insgesamt beläuft sich der Verlust der Adler Group im Jahr 2023 auf 1,8 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es noch 1,67 Milliarden Euro. Das teilte der Immobilieninvestor Ende letzter Woche auf Basis vorläufiger Zahlen mit.
Der Verschuldungsgrad erhöhte sich demnach zum Jahresende auf 97,6 Prozent. Der operative Verlust betrug vergangenes Jahr 43 Millionen Euro, während 2022 sogar noch ein Plus von 87 Millionen zu Buche stand.
Auch die geplanten Immobilienverkäufe laufen nicht nach Plan: Angesichts des schwierigen Transaktionsmarktumfelds hinken laut Adler die Veräußerungen den ursprünglichen Plänen hinterher.