Marktüberblick: Preisexplosion für Bauland, Sanierungspflicht für Immobilien ?, steigen Bauzinsen in 2025 ?, Ampel-Aus beschlossene Sache!

Die wichtigsten News vom Immobilienmarkt aus dem Monat November für Sie gebündelt zusammengefasst!

*Mehr dazu in der Meldung!*

Deutshland-Karte mit Lupe

Ampel-Aus: Scholz entlässt Lindner

In der Nacht entließ Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Finanzminister Christian Lindner (FDP), was zum Rückzug aller FDP-Minister führte.
Scholz plant, im Januar die Vertrauensfrage zu stellen, was möglicherweise zu Neuwahlen im März 2025 führen könnte.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) versprach, sein Amt pflichtbewusst weiterzuführen, während Experten die Auflösung der Koalition als riskant, aber notwendig betrachten.
Welche Folgen die Entscheidung des Kanzlers für die Immobilienbranche und entsprechende Gesetzesvorhaben hat, wird sich in der nächsten Zeit zeigen.
 

Nach Ampel-Aus: Wird das Heizungsgesetz wieder abgeschafft?

Nach dem Bruch der Ampel-Koalition flammt die Diskussion um das sogenannte Heizungsgesetz erneut auf. Aber wie wahrscheinlich ist eine Abschaffung von Habecks Reform?
Die CDU hat bereits angekündigt, die jüngsten Anpassungen am Gebäudeenergiegesetz im Fall eines Wahlsiegs zu stoppen.
Man werde das Gesetz zurücknehmen und Habecks Subventionsprogramme beenden, meinte jüngst etwa CDU-Vize Jens Spahn im FAZ-Podcast.
Auch CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann versprach zuletzt im Interview mit der Welt am Sonntag eine Rücknahme des Gesetzes. Ob es dazu tatsächlich kommt, ist jedoch äußert fraglich.
So machen vor allem die Klimaziele der EU, die auch Deutschland verpflichten bestimmte Vorgaben hinsichtlich der Einsparung von CO₂ einzuhalten, eine Rücknahme unwahrscheinlich.
Einige Verbände bezweifeln gar, dass das Heizungsgesetz in seiner derzeitigen Form ausreicht, um die EU-Vorgaben zu erfüllen.
 

Benko-Pleite erschüttert Österreichs High Society – Ex-Kanzler mit fragwürdiger Rolle!

Die Insolvenz des österreichischen Milliardärs René Benko und seines Signa-Konzerns hat unglaubliche Ausmaße erreicht:
Vom berühmten Chrysler Building in New York bis zur Jagdhütte in den Alpen wird alles verkauft, um die Gläubiger mit ihren Milliardenforderungen zu bedienen.
Dabei gerät auch Alfred Gusenbauer, der frühere österreichische Kanzler, ins Visier des Insolvenzverwalters, da seine Rolle bei fragwürdigen Investments in Chile geprüft wird.
Die Affäre zieht weite Kreise und offenbart ein Geflecht aus Politik und Wirtschaft, das bis an die Spitze der österreichischen Gesellschaft reicht.
 

Ziehen die Bauzinsen im kommenden Jahr wieder an?

Das derzeitige Zinsumfeld bietet große Chancen für Immobilienkäufer. Im kommenden Jahr könnten sich die Konditionen allerdings wieder verschlechtern.
Laut Mirjam Mohr, Vertriebsvorständin des Finanzierungsvermittlers Interhyp, bewegen sich die Zinsen für Darlehen mit zehnjähriger Zinsfestschreibung derzeit wieder um den bisherigen Jahrestiefstwert von rund 3,30 Prozent.
Mohr empfiehlt Kaufinteressierten, vor Jahresende aktiv Preisverhandlungen zu führen und bei günstigen Bedingungen abzuschließen, da die Zinsen im kommenden Jahr wieder in Richtung 4 Prozent steigen könnten.
Auch Dr. Klein-Vorstand Michael Neumann rät davon ab, auf weiter sinkende Zinsen zu spekulieren.
Laut ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski vollzieht sich derzeit eine Korrektur der Finanzmärkte, die eine zu optimistische Lockerung der EZB-Geldpolitik eingepreist hätten.
Er erwartet daher in den nächsten Wochen einen leichten Anstieg der Kapitalmarktzinsen, auf den wiederum ein Anstieg der Bauzinsen folgen könnte.
 

Trotz Regierungschaos: Immobilienbranche wird optimistischer

Weder das Ampel-Aus noch die Wahl von Trump scheinen den vorsichtigen Optimismus der Immobilienbranche zu trüben. Das Immobilienklima hellt sich weiter auf.
Für den Stimmungsindex von Bulwiengesa wurden die Aussagen von rund 1.000 befragten Immobilienexperten ausgewertet. Demnach hat sich das Immobilienklima den dritten Monat in Folge verbessert.
Die Stimmung für Wohnimmobilien (146 Punkte) verzeichnete dabei ein Plus von 1,5 Prozent gegenüber dem Vormonat, während es bei Büroimmobilien (76 Punkte) sogar 2,9 Prozent waren.
Am stärksten hellte sich das Hotelklima (117 Punkte) mit einem Anstieg von 9,8 Prozent auf. Die Skala des seit 2008 erhobenen Stimmungsindex reicht von 0 bis 200 Zählerpunkten, wobei Werte über 100 für eine optimistische Stimmung sprechen.
 

Immobilienpreise steigen – Mieten sowieso

Nach einem Preisrückgang im letzten Jahr ziehen die Immobilienpreise in Deutschland wieder an – unverändert nach oben geht es für Mieten.
Laut dem Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) legten die Kaufpreise für Immobilien im dritten Quartal 2024 um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu, besonders stark in Städten wie Frankfurt und München.
Die Mieten steigen ebenfalls weiter, mit einer Erhöhung von 5,6 Prozent im Jahresvergleich.
Trotz der jüngsten Preissteigerungen bei Kaufimmobilien bleibt ungewiss, ob dieser Trend nachhaltig ist, da die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unsicher bleiben.
 

Preisexplosion für Bauland

Bauflächen haben sich in den letzten Jahren deutlich im Preis erhöht. Die Kosten für erschlossene Grundstücke sind bundesweit zwischen 2012 und 2022 um 83 Prozent gestiegen.
Oft kostet das Grundstück bereits genauso viel wie das Haus, das darauf entsteht.
Im Mittel kostet der Quadratmeter baureifes Land rund 218 Euro. Es gibt aber regional massive Unterschiede: In Thüringen und Sachsen-Anhalt gibt es den Quadratmeter bereits um die 70 Euro.
In Hamburg und Berlin werden indes 700 bis 1.000 Euro fällig. Dass die Kosten für bebaubare Grundstücke sich so stark verteuert haben, liegt auch daran, dass immer weniger neues Bauland ausgewiesen wird.
 

Industrieverband fordert Sanierungspflicht für Immobilien

Immobilien sind hierzulande für knapp ein Drittel der Emissionen verantwortlich. Das liegt auch daran, dass der energetische Standard vieler Gebäude mittlerweile veraltet ist.
Eine Sanierungsplicht für Eigentümer hätte daher laut Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) gleich mehrere Vorteile.
Zum einen würde eine systematische Modernisierung der Immobilien dazu beitragen, dass Deutschland seine Klimaziele einhalten könnte. Zudem würde ein Sanierungsboom die deutsche Wirtschaft massiv ankurbeln.
Volle Auftragsbücher bei Handwerksfirmen würde auch auf andere Branchen ausstrahlen und so den Wirtschaftsmotor insgesamt ankurbeln.
Der BDI fordert daher einen einem Positionspapier eine Sanierungspflicht für Immobilien. Auch das umstrittene Heizungsgesetzt der scheidenden Ampel-Koalition solle von einer neuen Regierung unangetastet bleiben, so der Spitzenverband der Wirtschaft.
 

Hohe Kredite, wenig Eigenkapital: Wie riskant die Deutschen ihr Eigenheim finanzieren

Die Deutschen gehen bei Baufinanzierungen zunehmend Risiken ein: Kreditsummen steigen, während das Eigenkapital sinkt.
Der fremdfinanzierte Anteil an Immobilienwerten erreichte laut dem Baufinanzierer Dr. Klein 88,1 Prozent, ein Höchststand.
Gleichzeitig sinken die Zinsbindungsfristen leicht, was Käufer anfälliger für Zinsänderungen macht.
Die EZB warnt vor steigenden Kreditausfällen, sowohl bei privaten als auch bei gewerblichen Immobilien, während Zwangsversteigerungen zunehmen.
 

Neubau: bis zu 45 Prozent teurer als 90er-Jahre-Wohnungen

Der Immobilienmarkt driftet auseinander: Wohnungen neueren Baujahres sind stellenweise bis zu 45 Prozent teurer angeboten als Objekte, die aus den 90ern stammen.
Das ist das Ergebnis einer Immowelt Auswertung. Untersucht wurden die Angebotspreise von Eigentumswohnungen in den 14 größten Städten.
Das Ergebnis: Wohnungen, die nach 2010 fertiggestellt wurden, sind zwischen 21 und 45 Prozent teurer als vergleichbare Immobilien mit Baujahr zwischen 1990 und 2000.