Marktüberblick: Stromeinspeisung bald unattraktiv ?, Grundsteuerreform belastete Wohnungsmarkt, stagniert Gewerbemarkt in 2025?, Deutschland rutscht im Nachhaltigkeitsindex deutlich ab!

Die wichtigsten News vom Immobilienmarkt aus dem Monat Dezember für Sie gebündelt zusammengefasst!

*Mehr dazu in der Meldung!*

Deutshland-Karte mit Lupe

Stromeinspeisung mit Solaranlagen könnte unattraktiver werden

Die Bundesnetzagentur will das System der Netzentgelte reformieren. Die goldenen Zeiten für die Einspeisung von Solarstrom könnten dadurch bald zu Ende gehen.
Um die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, muss das Stromnetz stark ausgebaut werden – finanziert wird dies über die sogenannten Netzentgelte, die bisher ausschließlich von Stromverbrauchern gezahlt werden.
Die Bundesnetzagentur plant nun, diese Kosten gerechter zu verteilen und auch Einspeiser wie private Betreiber von Photovoltaikanlagen stärker in die Finanzierung einzubeziehen.
Ein im Mai veröffentlichtes Eckpunktepapier bildet die Grundlage für die anstehende Reformdiskussion. Behördenpräsident Klaus Müller betont, dass die Last der Netzkosten auf mehr Schultern verteilt werden müsse, da die Zahl der voll zahlenden Nutzer sinke.
Künftig könnte also auch für eingespeisten Strom ein Entgelt fällig werden.
Parallel dazu plant die Bundesregierung Maßnahmen zur Strompreisdämpfung, darunter eine Reduzierung und Deckelung der Netzentgelte, um langfristige Planungssicherheit für Haushalte und Unternehmen zu gewährleisten.
 

In diesen Städten ist Bauen am teuersten

In keiner anderen deutschen Stadt sind Bauprojekte so kostspielig wie in München. Selbst weltweit ist das Bauen nur in drei Städten teurer als in der Isarmetropole.
Wie der Berater Arcadis im Rahmen seiner globalen Baukostenindexberechnung mitteilte, bauen Investoren weltweit in Genf, London und Zürich am teuersten.
München folgt auf Platz 4 und liegt damit noch vor New York City. Laut Arcadis verteuern vor allem die hohen Arbeitskosten sowie die mangelnden Kapazitäten bei ausführenden Unternehmen das Bauen in München.
Auch Berlin und Frankfurt verzeichnen steigende Baukosten: Berlin rückte im Ranking von Platz 25 auf 19 vor, Frankfurt von 37 auf 34.
Die günstigsten Baukosten weltweit gibt es laut Arcadis in Delhi, Kuala Lumpur, Bengaluru und Buenos Aires. In die Bewertung flossen 100 Städte und 20 Gebäudetypen ein, jedoch keine Grundstückspreise.
 

Grundsteuerreform: Wohnimmobilien stärker belastet

Ab 2025 wird die Grundsteuer für viele Eigentümer teurer. Der Deutsche Städtetag kritisiert, dass Wohnhäuser stärker belastet werden als Gewerbeimmobilien und macht die Bundesländer dafür mitverantwortlich.
Anpassungen der Berechnungsgrundlagen sind nicht mehr möglich, doch Städte und Gemeinden können die Hebesätze bis Juni 2025 anpassen. Die neuen Steuerbescheide werden bereits verschickt.
 

Bis zu 7x mehr! Erste Grundsteuerbescheide zeigen drastische Erhöhungen

Der Zahltag für die neue Grundsteuer steht bevor. Berlin hat bereits als eine der ersten Städte Bescheide verschickt, die teils drastische Erhöhungen zeigen.
Eigentümer müssen mit bis zu siebenfach höheren Steuerbeträgen rechnen. Ab 2025 gilt deutschlandweit ein neues Grundsteuersystem, bei dem Immobilienwerte neu berechnet wurden.
In vielen Städten gibt es Zweifel, ob die versprochene „Aufkommensneutralität“ eingehalten werden kann. Besonders in Berlin und anderen Städten steigen die Steuerforderungen aufgrund der rasant gestiegenen Immobilienwerte.
 

Traum vom Eigenheim platzt: Sparen verliert an Bedeutung

Der Traum vom Eigenheim wird für viele unerreichbar: Hohe Preise und Zinsen schrecken ab – immer weniger Deutsche sparen für Wohneigentum.
Laut einer Umfrage legen nur noch 33 Prozent der Befragten Geld für den Kauf der eigenen vier Wände auf die Seite – ein starker Rückgang im Vergleich zum Frühjahr.
Das geht aus einer Befragung der Privaten Bausparkassen hervor.
Stattdessen steht Altersvorsorge bei 56 Prozent als Grund fürs Sparen klar im Fokus. Experten fordern verlässliche Förderungen, um den Traum vom Wohneigentum wieder greifbarer zu machen.
 

Banken-Prognose: Wohnimmobilien erholen sich, Gewerbemarkt stagniert

Wohnimmobilien werden wieder teurer werden, der Markt für Gewerbeimmobilien bleibt schwierig.
Der Verband der deutschen Pfandbriefbanken (VDP) gibt erste Prognosen dazu, wie es am Markt im kommenden Jahr weitergeht.
Die Preise für Wohnimmobilien steigen 2025 voraussichtlich weiter, allerdings ohne starke Sprünge, erklärt VDP-Präsident Gero Bergmann.
Im dritten Quartal 2024 stiegen sie bereits um 1,1 Prozent zum Vorquartal – ein zweiter Anstieg in Folge, der auf eine Erholung nach den Einbrüchen 2023 hinweist.
Dennoch liegen die Preise leicht unter Vorjahresniveau. Bei Gewerbeimmobilien wird 2025 kaum Bewegung erwartet.
 

Nachhaltigkeitsindex: Deutschland rutscht ab

Deutschland bekommt kein gutes Zeugnis ausgestellt für seine Aktivitäten auf dem Weg zur Klimaneutralität. In einem europäischen Nachhaltigkeitsranking landet die Bundesrepublik nur auf Platz 10 und steht somit drei Plätze schlechter da als 2022.
Ein Grund dafür ist auch die schleppende Sanierungsquote bei Immobilien.
Der Green Transition Index einer Unternehmensberatung prüft 29 europäische Länder auf ihre Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit.
Die sieben Bereiche Wirtschaft, Natur, Produktion, Energie, Abfall, Gebäude und Verkehr werden dabei untersucht. Vor allem bei Energie-Versorgung, Verkehr und Immobilien ist Deutschland laut den Studienautoren noch zu sehr auf fossile Brennstoffe angewiesen.
Am besten schneidet Dänemark ab, das den ersten Platz im Nachhaltigkeitsindex belegt, weil es stark in Offshore-Windparks und Elektrobusse investiert