Bauinvestitionen: Es klafft eine Lücke von 512 Milliarden Euro
Will Deutschland seine Wohnbau- oder Klimaschutzziele erreichen, ist eine Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur dringend notwendig.
Laut einem Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) müssen die Bauinvestitionen massiv gesteigert werden.
Aus einem Gutachten, das das IW im Auftrag des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB) erstellt hat, geht eine Investitionslücke im deutschen Bauwesen von 512 Milliarden Euro jährlich hervor.
Diese Lücke betrifft sowohl die Verkehrsinfrastruktur als auch den Wohnungsbau.
Für den Wohnungsneubau wird ein zusätzlicher Bedarf von 20 Milliarden Euro pro Jahr, bezogen auf das Niveau von 2022, als notwendig erachtet.
2030: Dreifache Menge an Photovoltaik-Anlagen?
Deutschland plant bis 2030 eine deutliche Erhöhung der Photovoltaik-Kapazität auf Dächern großer Gewerbeimmobilien – eine Verdreifachung der derzeitigen Leistung.
Interessenten sind jedoch mit rechtlichen Herausforderungen konfrontiert.
Um das Ziel zu erreichen, mindestens 80 % des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen zu decken, muss die installierte Leistung auf 215 Gigawatt ansteigen.
Eigentümer, die Interesse an einer PV-Anlage haben, stoßen meist auf baurechtliche und energierechtliche Hürden.
Außerdem müssen sie die regulatorischen Anforderungen berücksichtigen, die verschiedene Betreibermodelle mit sich bringen.
Eigentümer oder Gewerbetreibende, die sich mit einer eigenen PV-Anlage selbst mit Strom versorgen, nutzen mit solch einem Eigenverbrauchsmodell eine der ökonomischsten Varianten.
Umsatzrückgang in der Bauindustrie prognostiziert: Werden 10.000 Stellen abgebaut?
Wieder muss die Baubranche den Entwicklungen am Markt ins Auge blicken und ihre Umsatzerwartungen korrigieren – nach unten. Grund ist der unerwartet schwächere öffentliche Bau.
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie hat die Umsatzprognose für das laufende Jahr nach unten korrigiert und erwartet einen Rückgang von 4 %.
Damit gibt es nicht nur keine Wende am Bau, sondern es könnte sogar zu einem Arbeitsplatzabbau von 10.000 Stellen führen.
Besonders betroffen ist der Wohnungsneubau, wo ein Rückgang von 12 % erwartet wird.
Die Branche kritisiert auch die Bürokratie und fordert eine bessere Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung.
Nur im Wirtschaftsbau wird ein Wachstum von 1,5 Prozent erwartet.
EZB leitet Zinswende ein: Leitzins um 0,25 Prozentpunkte gesenkt
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat eine Zinswende eingeleitet, indem sie die Leitzinsen um einen Viertelprozentpunkt gesenkt hat.
EZB-Chefin Christine Lagarde deutet zudem weitere Zinssenkungen in naher Zukunft an.
Obwohl die Volkswirte der Notenbank ihre Inflationsprognosen wieder anhoben, senkte die EZB den Leitzins nun zum ersten Mal seit September 2019 wieder.
Diese Maßnahme folgt auf ähnliche Schritte anderer Zentralbanken wie in Schweden, der Schweiz und Kanada.
Obwohl die Konjunktur in der Eurozone wieder an Fahrt gewinnt, bleiben die Märkte verhalten, da niedrigere Zinsen tendenziell günstig für die Konjunktur sind.
Trotz der Senkung bleiben einige Experten skeptisch, ob weitere Zinssenkungen ausreichen werden, um das Inflationsproblem zu lösen.
Lagarde betont jedoch die Entschlossenheit der EZB, den Kampf gegen die Inflation fortzusetzen.
Baden-Württemberg: Klagen gegen neue Grundsteuer abgewiesen
Baden-Württemberg ist eines von 5 Bundesländern, das ein eigenes Modell zur Berechnung der Grundsteuer nutzt.
Dort hat das zuständige Finanzgericht in Stuttgart das Grundsteuermodell für verfassungskonform erklärt und zwei Musterklagen abgewiesen.
In Baden-Württemberg wird die Grundsteuer nach einem Landesmodell erhoben, das ausschließlich Grundstücksfläche und Bodenrichtwert berücksichtigt.
Dabei ist es unerheblich, ob sich auf dem Grundstück ein Eigenheim oder ein Geschäftshaus in bester Innenstadtlage befindet.
Die Kläger hatten verfassungsrechtliche Bedenken geltend gemacht, denen das Finanzgericht nicht folgte.
Das Gericht argumentiert, dass die Bundesländer einen Gestaltungsspielraum hätten, und verwies auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2018.
Solaratlas: Lohnt sich eine Solaranlage?
Für Eigentümer ist es oft schwierig vorherzusagen, ob sich eine Solaranlage auf dem Dach lohnt und wie viel Ertrag drin ist.
Der neue Solaratlas vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) soll das ändern.
Die Ergebnisse sind in verschiedenen Ansichten verfügbar, vom Bundesland bis hin zu einzelnen Gebäuden.
Die Erträge werden in Megawattstunden pro Jahr und einer Farbskala von violett (niedrig) bis hellorange (hoch) dargestellt.
Der Atlas basiert auf Luftbildern und Geodaten, die mithilfe von maschinellem Lernen analysiert wurden.
Bewertet werden Faktoren wie Sonnenstunden, Strahlungsintensität, Dachausrichtung und Verschattung.
Laut DLR liefert der Solaratlas detailliertere und genauere Informationen als bestehende Solarkataster.
Ab 1. Juli: Heizen mit Gas wird teurer
Wer seine Wohnung oder sein Haus mit Gas beheizt, muss schon bald mit höheren Kosten rechnen.
Die Gasspeicherumlage erhöht sich zum 1. Juli 2024 von 1,86 Euro pro Megawattstunde auf 2,50 Euro. Die Kosten dafür werden auf die Verbraucher umgelegt.
Die Gasspeicherumlage wurde 2022 aus 2 Gründen eingeführt: Als Reaktion auf die Gasknappheit wegen des Ukraine-Krieges und um die schnelle Befüllung der Speicher zu fördern.
Energieeffizient = teuer
Früher galt: Lage, Lage, Lage. Diese ist auch heute nicht egal, aber es scheint, dass die Energieeffizienz immer mehr zum entscheidenden Faktor für den Kaufpreis wird.
So waren effiziente Gebäude (Klasse A oder B) im ersten Quartal 2024 rund ein Drittel teurer als unsanierte Bestandsimmobilien (Klasse E bis H).
Vor allem in großen Städten besteht dieser Preisunterschied, wenn auch nicht ganz so stark ausgeprägt, ergab eine Studie.
Dadurch könnten unsanierte Häuser allerdings interessant für Käufer werden – eine vorherige Beratung sei aber unerlässlich.