Immobilien: Deutsche Bank erwartet Preisrückgang ab 2024
Bei der Deutschen Bank rechnet man für 2024 mit einem Ende des Immobilienzyklus.
Das Preisniveau von Wohneigentum, Gewerbe/Industrie könne dann 2 Prozent oder mehr zurückgehen, so die Experten des Bankhauses.
Im Interview mit dem Handelsblatt erklärt Jochen Möbert, Makroökonom bei Deutsche Bank Research, die Gründe für diese Einschätzung und was Käufer und Investoren nun beachten müssen.
Dass der Immobilienboom noch in diesem Jahrzehnt ein Ende findet, daran besteht für Möbert kein Zweifel.
Die starke Inflation, steigende Bauzinsen, die Entkopplung von Mieten und Kaufpreisen sowie die Renditen von Bundesanleihen ergeben derzeit eine Gemengelage, die ein Ende des Immobilienzyklus nahe legen. Der Fachmann rechnet in der Folge allerdings nicht mit einem Platzen einer Preisblase, sondern vielmehr mit einem langsamen Austrudeln der Entwicklung und einer Stagnation.
2023 droht Nebenkosten-Schock
Die Nachzahlungen könnten für einige Mieter zwei Monatsmieten betragen – 2023 droht ein Nebenkosten-Schock.
Entkommen können Mieter diesen Kosten kaum, aber die Rechnung abmildern - das geht!
Eine Möglichkeit besteht darin, mit dem Vermieter zu vereinbaren, dass die monatlichen Abschläge erhöht werden, um eine horrende Nachzahlung zu verhindern.
Die Preise für Strom, Gas und Heizöl sind in den vergangenen Monaten in die Höhe geschnellt.
Mit einem Preisanstieg von knapp 40 Prozent machen sie den Großteil der aktuellen Inflationsrate aus.
Wer aktuell seine Heizkosten pauschal über die Nebenkostenabrechnung bezahlt, könnte im nächsten Jahr einen Preisschock erleben.
Die gute Nachricht ist: Die Nebenkostenabrechnung für 2022 kommt erst Anfang des kommenden Jahres.
Das heißt, die meisten Mieter dürften noch ein ganzes Jahr Zeit haben, sich auf die Nachzahlung vorzubereiten.
Europa-Vergleich von Immobilienpreisen: Deutschland auf Platz 2
Deutschland ist in Europa eines der kostspieligsten Flächenländer für Immobilienkäufer – nur das Vereinigte Königreich ist im Mittel noch teurer. Das zeigt eine Auswertung von immowelt und dem französischen Immobilienportal Meilleurs Agents über die 7 größten Länder Westeuropas.
Allerdings zeigen sich bei den Spitzenpreisen in den Hauptstädten deutliche Unterschiede: Berlin ist im Vergleich zu London oder Paris geradezu spottbillig.
In der Spreemetropole werden für Immobilien im Mittel 4.940 Euro pro Quadratmeter verlangt.
Die Hauptstädte Frankreichs und Englands sind da mehr als doppelt so teuer: In Paris werden Objekte für 10.191 Euro, in London gar 15.149 Euro angeboten.
In keinem der anderen untersuchten Länder fällt der Hauptstadtaufschlag derart hoch aus.
Die preiswerteste unter den 7 untersuchten Hauptstädten ist Rom mit einem mittleren Preis von 2.844 Euro pro Quadratmeter.